Olympia wirkt – langfristig und unterschiedlich stark

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Die Wirkung der Marke Olympia für einzelne Sportarten braucht Zeit: alle erst in 2016 oder 2020 neu aufgenommenen Sportarten (Rugby, Golf, Surfen, Karate, Skateboard etc.) befinden sich im unteren Drittel unseres Rankings. Olympia macht aber langfristig nicht alle Sportarten gleich interessant: Schwimmen (Rang 3, olympisch seit 1896) und Turnen (Rang 7, seit 1896) sind mit Olympia populär, während andere olympische Kernsportarten dagegen deutlich abfallen, wie etwa Fechten (Rang 19, seit 1896), Segeln (Rang 27, seit 1908) und Ringen (Rang 31, seit 1904). Dies zeigt eine aktuelle Analyse aus dem SPORTHEADS Fanmonitor (n=2.060, repräsentativ Deutschland, Alter: 14-69 Jahre, CAWI, Interesse an Sportart Top-3-Box auf Skala 1-5 („gar nicht interessant“ bis „sehr interessant“).

In unserer Reihe „Road to Tokyo 2020“ analysieren wir bis Ende 2019 alle olympischen Sportarten. Zum Start dieser Reihe vergleichen wir die 34 Sportarten nach deren Bedeutung als Teil von Olympia (Teil 2: Rang 18-34).

Die mediale Kraft der Marke Olympia wirkt – aber wohl vor allem langfristig. Die 2016 neu aufgenommene Sportart Rugby profitiert zumindest bei uns in Deutschland von dem Status als olympische Sportart (+5 Prozentpunkte im Vergleich ohne Olympia), schafft es aber in unserem Ranking bisher nur auf Rang 26. Die ebenfalls 2016 eingeführte Sportart Golf verbleibt ohne nennenswerten Olympia-Effekt (+1 Prozentpunkt) auf seinem ohnehin eher niedrigen Niveau und damit auf Rang 33. Alle in Tokyo 2020 neuen olympischen Sportarten befinden sich ab Rang 25 im unteren Drittel des aktuellen Rankings.

Aber auch Olympia kann wohl nur eine mediale „Anschubfinanzierung“ bieten, die aus vielen Sportarten keine Reichweitenriesen, sondern wohl eher sog. „klassische olympische Sportarten“ gemacht hat: d.h. eine mittelhohe Attraktivität während, aber eben auch nur während der Spiele. Beispiele dafür sind: Fechten (Rang 19, seit 1896), Gewichtheben (Rang 21, seit 1920), Schießen (Rang 22, seit 1932), Segeln (Rang 27, seit 1908) oder Ringen (Rang 31, seit 1904).